West Yellowstone Montana

Dienstag, 16.06.2015

Gestern waren wir Internetmäßig abgehängt, da wir in einer Fischerhütte im Wald ein Nachtlager fanden. Von Rexburg gings zurück auf den Highway, leider war viel Verkehr, aber der Seitenstreifen ging so. Die Strecke war trotzdem sehr schön, durch Wälder und an Seen vorbei, Ausblicke auf die Rocky Mountains in der Ferne. Eigentlich gehört die Gegend schon zum Yellowstone Park, entstanden durch einen Vulkanausbruch vor 640 000 Jahren, entstand eine unterirdische Magnakammer und aus der entspringen 3000 Geysire, Fumerole, Schlammtöpfe und heiße Quellen.

die Fischerhütte

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück, ich hätte nicht gewettet, ob wir naß werden, sondern wann. Doch der Himmel und der Wind verscheuchten die schwarzen Wolken und es wurde auf fast 2000 m Höhe richtig warm. Abends goß es dann wie aus Kübeln , wir saßen im Restaurant fest und verfolgten die Tornadowarnungen für Pocatello und Umgebung im Fernseher. Uns wurde ein wenig mulmig, aber in einer kurzen Regenpause konnten wir zu unserer Hütte flitzen, bevor das Gewitter von neuem losging.

Heute morgen war blauer Himmel, aber  mit 12° nicht gerade warm. Frühstück gab's mal wieder an der Tankstelle und so gestärkt radelten wir West Yellostone entgegen. Wieder durch die herrliche Berg-, Seen-,Weidelandschaft führte die Straße über den 2275 m hohenTarghee Paß, wenn man bei 2000 m startet ist das nicht mehr allzu hoch! Wirklich eine traumhafte Strecke! Nach dem Paß waren wir im neuen Bundesstaat - in Montana. Genau so schön ist es auch dort! West Yellowstone ist ein Ort mit 1000 EW, wurde 1908 gegründet, als die Eisenbahn den bereits 1872 ernannten Nationalpark Yellowstone für Besucher besser erschloß. Da enstanden Hotels, Restaurants und Geschäfte mit dem Nötigsten. Da wir heute nur 40 km Rad gefahren sind, hatten wir genügend Zeit , um das Museum, das Visitorcenter, Filme ect. anzuschauen. Besonders die alten Photos und Filmausschnitte sind genial. Bis in die 1970er Jahre lungerten Bären, Bisons, Elche auf den Straßen herum und erwarteten Futter, sie durchwühlten Müll und waren alles andere als "wild". Dann besann man sich und wilderte die Tiere wieder aus, heute ist es so, wird ein Bär zu zutraulich, wird er nach Alaska oder Kanada gebracht. Für ein paar ganz lernunwillige gibt es eine Art Zoo hier oder er wird erschossen. Da der Yellowstone Park die Größe von Korsika hat, haben wir uns überlegt ein Auto zu mieten. Mit dem Rad hätten wir es an einem Tag zum Old Faithful Geysir geschafft und am nächsten Tag die gleiche Strecke zurück. Voller Hoffnung ins Rent-a-car, doch alles war ausgebucht....wir bekamen allerdings den Tipp es noch in einer anderen .Autovermietung zu versuchen. Dort haben wir ganz unproblematisch ein Auto mieten können, das wir morgen früh abholen, die Räder können wir dort unterstellen - unsere Freude ist riesig!

Hauptstraße in West Yellostone

Heute Abend sind wir ein wenig durch die Touristen-Shops gebummelt, bei den vielen schönen Bärensachen muß ich ganz schön stark bleiben. Plötzlich sahen wir ein "Jogi-Bär und Bou-Bou" Plakat, wer erinnert sich noch an die Zeichentrickserie aus den Ende 60ern Anfang 70ern? Leider, leider gab es nur das Plakat und nichts kleineres als Souvenir - aber , die Ladenbesitzer sind aus Karlsruhe ausgewandert! Wir hatten eine sehr nette Unterhaltung, so wir durften das Plakat photografieren und bekamen noch ausgelesene deutsche Taschenbücher geschenkt! So nett!

Kurz noch Statistik:318 km sind wir in Idaho geradelt. Morgen kommen wir noch nach Wyoming, da 97% des Parks in Wyoming liegen und nur 3 % in Montana, aber wir kommen ja wieder hierher zurück und radeln bis Kanada durch Montana weiter. Da wäre noch mein Film-Tipp "Der Pferdeflüsterer" spielt in Montana, außerdem ist Robert Redford der "Titelheld"...schmacht, die Handlung ist Nebensache.