Palacios

Sonntag, 19.04.2015

Das Gewitter haben wir überstanden, es war allerdings so bewölkt, daß ich nicht gewettet hätte, ob wir trocken bleiben. Doch wir hatten Glück, auf der ganzen Fahrt von Galveston bis Clute kein Regen! Der Weg führte uns meist am Bay entlang, die Sanddünen sind allerdings kaum mehr vorhanden, da jeder Meter mit Wochenendhäusern auf Stelzen zugebaut ist, die freien Stücke sind aber strengstes Natutschutzgebiet - jetzt muß der seltene Vogel und die rare Dünenpflanze diesen Meter nur noch finden! Aber ist das bei uns anderst?

Wir machten eine Pause am Meer , wateten nochmals darin herum, schön!

Clute liegt am Lake Jackson , hat einige Hotels und wir stellten uns einen Ort am See vor - weit gefehlt -in Clute hat es eine riesige chemische Industrieanlage und die Hotels liegen alle an der Interstate direkt vor der Fabrik, es war so unglaublich....wir hatten das Gefühl, daß jetzt gleich ein Auto durchs Zimmer rast, dabei war es ein sehr schön ausgestattetetes Quality Inn Hotel. Nun ja, die Nacht ging vorüber, wir schlafen schon bis 6 Uhr morgens und nach einem guten Frühstück ging es weiter Richtung Westen.. Da die Küste von  Lagunen und Bays durchzogen ist, geht die Straße weit ins Land . Alles steht im Wasser, die Häuser oft auf Stelzen oder Podesten, die Kühe brauchen keine Wasserstellen, überall winden sich Wasserläufe durch die Wiesen.Die Orte werden immer kleiner und immer weniger besiedelt. Es ist auch keine reiche Gegend, zahlreiche sehr armselige neighbor-hoods - wie die Gemeinschaften, die eigentlich kein Ort sind aber 5-6 Familen in einer Co-Road. Das bedeutet:  die beiden Ortschaften , die wir auf den 110 km passierten sind das jeweilige Zentrum, dazwischen liegen weit verstreut Farmen, verbunden mit der Farmroad und davon gehen die Co-Roads ab zur Farm, dann gibt es noch die Farm-to-Market-Road und die paar Leute , die an der Co-Road leben bilden eine neighborhood,eine Nachbarschaft, die sich unterstützt und zusammenhält. Das ist schon noch ein Relikt aus der Siedlerzeit.

Das Wetter war sehr sonnig und warm heute, leider hatten wir ziemlichen Gegenwind, kamen aber in Palacios gut an und fanden ein Hotel aus vergangenen Zeiten, gegründet von Michael Luther in den 20er Jahren, das letzte mal renoviert von ihm in den 1940ern, entsprechend gammeligen Charme versprüht es und sein heutiger 71 Jahre alter Besitzer Jack. Eine große Veranda mit weißen Schaukelstühlen ist wie im Film! Heute Abend kamen wir vom Fisch-essen zurück und gesellten uns zu den übrigen Gästen, hier darf man Bier im Freien trinken (Texas scheint da lockerer zu sein), als sich herausstellte, daß Randy und Marybeth Musiker sind und Randy sich bereit erklärte seine Gitarre zu holen - ja das ist so ein Moment , wo, wie es  in der Liedzeile heißt - the world should stop - es war so wunderschön, so awesome....als die beiden Lieder von Johnny Cash , Eric Burdon oder Robert OKein oder texanische traditionels sangen.