Fernie im Elk-River Tal

Sonntag, 05.07.2015

In Pincher Creek wurden wir herzlich von unserem indischen Motelier verabschiedet, ich erinnere ihn an seine Mutter..! Na gut!  Wir kamen durch ehemalige Kohle-Gebiete, die Minen entstanden so um 1900 , als die Dampfloks Kohle brauchten und es praktisch war, wenn an der Strecke Kohle nachgeladen werden konnte. . Nach dem 1.Weltkrieg und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, brach auch der Kohlebergbau zusammen und die Orte gibt es entweder gar nicht mehr oder sie kämpfen sich mehr schlecht als recht mit Tourismus durch. Wir haben -wieder mal - alle Schilder an der Straße (Historical Marker) gelesen und Museen besucht. Mit ihrer First Nation oder Aborigines wie die Indianer genannt werden, ging Kanada noch weniger zimperlich um, als die USA.         Es müssen auch ein paar Deutsche hierher ausgewandert sein. Die Strecke führte uns über Crowsnest Pass, nicht gerade furchterregende 1400 m hoch, doch das hinunterradeln in jedes Tal und wieder hinaufschnaufen machte die Tour doch andtrengend. Leider kam auch der übliche Wochenendverkehr hinzu. Die Strecke war dennoch sehr schön, Kanada wie aus dem Bilderbuch.

     Wo Bergbau betrieben wird, bleiben die Katastrophen auch nicht aus, auf dem Photo kann man sehen , wo 1903 der Hang abrutschte und den halben Ort unter sich begrub. Überhaupt waren die Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnisse schon schrecklich. Den Lärm, Staub und Dreck mag man sich gar nicht vorstellen.

Mit diesen Titan-Trucks kommt man schneller durch die Mine! Zu besichtigen in Sparwood, wo wir gestern Nacht schliefen. Heute war Regen vorhergesagt und wir nahmen uns nur eine kurze Etappe vor. Frühstück gab es wieder mal keines im Motel, da aber eine Kaffeemaschine und ein Kühlschrank vorhanden waren, kauften wir Käse, der hiermit Gold aufgewogen wird, 5-7$ für 100g ist normal, Dafür haben Kandier wohl mehr Freude an richtigem Brot, wir erstanden 3 Brötchen und einen Joghurt. Heute morgen deckten wir mangels Teller o.ä. den Tisch mit Klopapier ab - ich freue mich auf Geschirr und Besteck und Hefezopf sonntags....Das Wetter war richtig gut, mit 22° angenhmes Rad-Reisewetter, aber wir haben so getrödelt, daß es bei der kurzen Etappe blieb. Doch auch Fernie hat ein Museum!

Der Schmied muß natürlich sein, zur Erinnerung an Opa Fritz und meinen Opa

Ganz vertieft höre ich mir die Geschichten der ersten Siedler um 1900, dem Stadtbrand 1908, der Flut 1916, aber auch die Geschichten der Kinder, die von einer unbeschwerten Kindheit erzählen , an. Dannach gings ins Cafe, ein richtig fauler Sonntag war das heute!

Heute Abend haben wir unsere Weiterreise geplant, wir werden noch einige Kilometer in Richtung Westen, dann im Bogen Richtung Banff-Nationalpark radeln. Die Kanadier haben wieder Kilometer und Liter und Celsius, da entfällt die ständige Rechnerei! Der kanadische Dollar entspricht 0,70 Eurocent, doch ist das Preisniveau ähnlich wie in den USA. Vom Restaurant aus sahen wir einer Polizeikontrolle zu. Der Polizist fuhr mit Blaulicht hinter dem Auto her, der Fahrer hielt an, holte die Wagenpapiere und legte die Hände gut sichtbar auf das Lenkrad . Der Polizist stieg langsam aus, ein Hand schon an der Waffe und näherte sich dem Auto. Dann eine kleine Diskussion, der Polizist geht mit den Papieren zu seinem Auto und kontrolliert ca 30 Minuten! Dannach ging eer prüfend ums Auto herum , erneute Debatte, erneute Kontrolle irgendwelcher Unterlagen. Das Ganze dauerte fast 1 Stunde. Hoffentlich fahren wir nicht zu schnell morgen, sonst läuft unser Zeitplan völlig aus dem Ruder...!