Cuero Texas

Dienstag, 21.04.2015

Kaum eine Woche unterwegs und schon Planänderung, den Badeurlaub haben wir abgehakt und fahren nun nach San Antonio. Marybeth hat uns so von den spanischen Missionen und der Wiege Texas' vorgeschwärmt, daß wir unseren ursprünglichen Plan am Golf entlang weiterzuradeln aufgaben. Noch sind es ca 150 km , wir werden morgen mal sehen wie weit wir kommen. Auch ist es noch sehr flach, der Wind war günstig heute, die Sonne brannte vom Himmel - ideale Reisebedingungen also - so legten wir heute 106 km zurück. Auf einer mäßig befahrenen Überlandstraße, dem Highway 87, kamen wir durch Viktoria, ein sehr gepflegter und schön restaurierter alter Ort - die meisten Häuser entstanden so um 1850, ein gut ausgeschilderter Weg führte durch alle Straßen und an den besonders schönen Häusern standen Tafeln. Weiter gings auf unserm Highway bis Cuero, hier fragten wir in einem Museum nach Bed & Breakfast Unterkünften,  die "Wildflower-Ladies" hatten gerade ihr meeting - herrlich - wie im Film blondierte,geschminkte Damen mittleren Alters, die begeistert von uns und unserer Radtour alles "great" und awesome fanden und eine Dame mit ihrem Riesenauto vor uns her zum Chamber of Commerce fuhr, wo wir ähnlich empfangen wurden!! Da hier gerade wieder Öl gefunden wird, ist alles ziemlich ausgebucht. Wir haben jetzt aber eine schöne Unterkunft im "Texas Hotel" , wo es im Zimmer (die Älteren mögen sich noch erinnern ) wie auf der Shiloh-Ranch aussieht, die Nachttischlampen aus zusammengeschweißten Hufeisen und Sporen sind schon awesome - Opa Fritz hätte seine Freude daran gehabt!

Auch Cuero versucht seine alten Bausubstanzen zu vermarkten, wirklich schöne Häuser, Geschäfte und Lagerhäuser sind sehr  renoviert, mit viel Mühe wurde ein Prospekt erstellt, der zu vielen Bauten eine Geschichte erzählt und doch...das meiste steht wieder leer, die Leute fahren zur Mall!! Schade. Hier startete am 1. April 1866 der erste Viehtrieb von Texas nach Norden, wo eine Kuh das zehnfache Wert war, das Thema unzähliger Western. Das Chisholm Trail Museum zeigt auf eindrückliche Art, wie wenig romantisch das Cowboy-Leben war, neu war mir auch, daß zwei Drittel der Cowboys  Schwarze und Mexikaner waren, die als einfache Arbeiter oder Slaven Übung darin hatten. Man kann einen Film ansehen , sitzt dabei auf einem Kutschbock in einem Planwagen, ein tolles Museum!

Kurz noch zu den Städten überhaupt, die so ganz anderst sind als in Europa, die Häuser sind viel weiter verstreut und ohne Gehweg hat  es als Fußgänger schwer, deshalb sieht man auch keine. Gestern Abend sind wir zum Essen - ein All-you-can-eat Beijing Buffet (das besser war als es sich jetzt anhört) ca 1,5 km vom Hotel entfernt, wir fuhren mit dem Rad dorthin. Deshalb fährt hier auch jeder Auto, es ist unmöglich irgendwo hinzukommen, auf unseren 100 km heute kamen nach der Hälfte  eben Viktoria mit 16000 EW. Davor nur Port Lavaca , wo wir heute morgen gestartet waren, ein Arztbesuch oder zum Physio bedarf einer richtigen Planung

Schöne Häuser in Cuero und Riesenhamburger bei "Monsterburger"