Calgary

Sonntag, 19.07.2015

Ein letzter Blick zurück auf die Rocky Mountains! Bei Sonnenschein und warmem Wetter radelten wir auf dem Bow River Trail nach Calgary. Die ersten 40 km waren wir noch von hohen Bergen umgeben, die dann aber immer weniger wurden. Die Landschaft änderte sich und es erinnerte sehr an den Schwarzwald, Tannen, bewaldete Hügel. Die Straße war zunächst breit und wenig Verkehr, dann wurde sie schmal und viel Verkehr, so daß wir nochmal ein Highway feeling hatten. Nach weiteren 40 km änderte sich die Landschaft erneut, Aspenwälder und grüne Hügel, Kühe und Pferde auf der Weide, fast wie im Schönbuch...

Kultur fehlte auch nicht, eine der ersten Kirchen, die hier errrichtet wurden. Erbaut 1886, renoviert in den 1970er Jahren. Sie liegt sehr schön am Bow River und war eine Missionsstation für die Nakoda Indianer. Ein großer gußeiserner Ofen, Kirchenbänke und Altar sind innen erhalten, sowie einige Photos, Eines zeigt Kinder, die nach 10 Jahren Missionsstation bereits "westliche" Kleidung anhaben, wie rasch hat sich doch deren Lebensweise verändert. Das Leben für die Weißen war allerdings hart, der Boden steinig und Frost im Juli,es liegt um die 100 m hoch. Die Dame, die die Kirche sonntags öffnet, gestand auch, daß sie die Gartenarbeit eingestellt hat. Damals gab es weit und breit nichts, frische Sachen mußten von Winnipeg herangeschafft werden und waren drei Monate unterwegs, frisch ist dann relativ!

In Cochrane machten wir eine kleine Pause,dann gings nochmal richtig den Berg hoch (wie von Bad Cannstatt nach Degerloch) und oben hatte man den Blick über weites Land. Wir wurden immer schweigsamer, kam doch das endgültige Ziel immer näher. Kurz vor Calgary trafen wir einen Radfahrer, der uns natürlich nach dem woher und wohin fragte, er hat auch schon eine Radtour von West- nach Ostkanada unternommen. Er gratulierte uns und machte das Photo mit Calgary im Hintergrund.

Es war nochmal eine richtig schöne Strecke mit wunderschönen Ausblicken zurück zu den Rocky Mountains, ins Tal zum Bow River, die Straße wurde zum Glück wieder breiter und hatte auch einen breiten Seitenstreifen. Aber auch in Kanada fährt man übers Wochenende weg und sonntagnachmittags wieder zurück...

Wir fanden ganz gut in die Stadt hinein und zu unserem Bed & Breakfast, das unmittelbar beim Radladen ist, der uns Kartons zur Verfügung stellt. Da gehen wir morgen vorbei und hoffen den Radtransport klären zu können. Dann wollen wir uns die Stadt auch näher ansehen, am Skisprungturm der Olympiade kamen wir schon vorbei.

Wir freuen uns auch sehr auf euch alle! Was wir so genau empfingen, kann ich gar nicht beschreiben. Einerseits kann ich gar nicht glauben, daß die drei Monate schon um sind, andererseits ist San Antonio oder Grand Canyon schon ganz schön lange her....es ist einfach nur seltsam! Ja und wenn unsere Fans schon auf uns warten....!!