Banff

Donnerstag, 16.07.2015

Heute morgen hatte es Neuschnee auf den Bergen!

Doch der Reihe nach: nach einer kalten und unbequemen Nacht im Zelt, haben wir unsere Campingkarierre entgültig abgebrochen und das Zelt gleich verschenkt. Für diese Temperaturen braucht man ein richtiges Zelt und "gscheite" Schlafsäcke.

unser Freund Daiki das Schöne, nach Regen folgt Sonnenschein und Regenbogen

Doch zuvor waren wir am Dienstag über den Kicking Horse Pass, am Kicking Horse River entlang zum Lake Luise geradelt. Die letzten 12 km ging es auf einer alten Paßstraße, jetzt Radweg, durch den Wald. Da kein Mensch unterwegs war, sangen wir lauthals und klingelten , um den Bären zu verscheuchen - sehr erfolgreich!

 

Dabei überquerten wir abermals die Kontinentale Wasserscheide, ab hier fließen alle Flüsse in Richtung Atlantik.

Der Lake Louise wurde erst 1888 von Weißen "entdeckt" und rasch erkannte man den touristischen Wert dieser herrlichen Landschaft.

Diese Menschenmassen erschlagen einen fast, aber wir sind ja auch ein Teil davon...

Nach der kalten Nacht im Zelt schien am Mittwoch wenigstens die Sonne, wenn es auch mit 10° nicht warm war. Wir radelten weiter in Richtung Banff auf einer Parkstraße mit allerlei sehenswerten Abstechern. Da nur Tempo 30 oder 60 ist, war das ein gemütliches radeln mit wenig Verkehr, der Hauptverkehr geht über einen Highway.

Wir kamen an den Johnston Canyon, mit Wasserfall und Übernachtungsmöglichkeit.

Wir schoben uns mit den 5 Bussen voller Chinesen und allen anderen Touristen durch. Der Weg am Fluß entlang und über die Stege, hoch zu den Wasserfällen war wirklich wunderschön und absolut sehenswert. Dieser Canyon wurde 1927 erschlossen und mit Stegen und Wegen angelegt, dazu gibt es ein Restaurant und cabins, diese Holzhütten sind sehr komfortabel, groß und sehr schön gelegen. Dort betteten wir unser sehr müdes Haupt nach der kurzen Zeltnacht.

Heute Morgen bot sich dann dieses Bild:

  Der türkisblaue Bow-River hat seinen Ursprung am Bow-Gletscher , fließt durch Banff weiter nach Calgary, von dort in den Old Man River und bis in die Hudson Bay nach Norden.

Das Wetter änderte sich im Minutentakt, mal regnete es , mal schien die Sonne, aber es war durchgehend kalt, so kalt, daß sogar Karl seine lange Radhose anzog und neidvoll auf meine langen Handschuhe blickte. Wir waren weiter auf dem Bow-River Parkway unterwegs, hatten wunderschöne Ausblicke auf die Berge, wenn sie aus den Wolken kamen. Mittags erreichten wir Banff und mußten uns gleich vor dem Regen retten. Dannach besichtigten wir das "Whyte Museum of the Canadien Rockies". Das Ehepaar Whyte machte sich um die Erschließung des Banff Nationalparks verdient, eine unglaubliche Photosammlung und schön arrangierte Displays machen den Besuch lohnenswert. Die ersten Touristen kamen auf einer Art Draisine auf den Schienen oder mit Packpferden, doch schon 1904 erreichte das erste Auto Banff und die Touristenzahlen schnellten nach oben. In Banff entstand 1888 das Fairmont Banff Springs Hotel, das bei seiner Eröffnung das größte Hotel der Welt war und bereits 1911 über 22000 Übernachtungen zu verzeichnen hatte. So jetzt habt ihr auch noch was gelernt!!

Leider ist die Wetterprognose für morgen auch nicht viel besser. Wir bleiben noch einen Tag in Banff und machen einen Ausflug zum Lake Minnewanka oder in noch ein Museum, je nach Regen....

PS: Heute trafen wir ein junges französisches Paar mit 2 Kindern, eines 3 Jahre, das andere 10 Monate alt. Sie reisten mit dem Rad und Anhänger von Vancouver hierher und zelten....was sind wir doch für Memmen